13.07. Rundfahrt und Stadtführung durch Tainan

Wir fahren morgens mit dem Zug von Taichun nach Tainan und hüpfen direkt in der Hop on Hop off Bus. Die Reiseleitung ist super nett und erzählt auch gelegentlich was auf Englisch, aber viele Informationen bekommen wir nicht.

Immerhin gibt es zwei schicke Hüte zum Schutz vor der Sonne. Draußen ist es unerträglich heiß.und wir sind froh im klimatisierten Bus zu sitzen.

Im Anschluss wollen wir eine Stadtführung machen. Während die Züge immer pünktlich sind, gestaltet sich das Busfahren immer als Herausforderung. Der aushängende Busplan ist nur auf Chinesisch und die Informationen bei Google sind oft falsch. Wir haben eigentlich eine Stunde Zeit zum Treffpunkt zu kommen, aber als der Bus kommt, ist schon eine halbe Stunde um. Im Bus ist nach 30 Minuten schon absehbar, dass es nichts mehr wird, also hüpfen wir raus und rufen einen Uber. Der braucht leider auch sehr lange und man weiß nicht, ob er auch die kürzeste Route nimmt. Nachdem er offensichtlich am Ziel vorbeifährt, bitten wir ihn einfach, uns rauszulassen. Am Treffpunkt ist mit 20 Minuten Verspätung keiner mehr zu sehen und so schauen wir uns in der Gegend um, ob wir nicht eine Gruppe Touristen sehen. Wir geben auf und laufen zurück zum Treffpunkt. Dort steht jetzt tatsächlich eine Taiwanesin mit einem kleinem Schild! Ihr Partner ist auch zu spät, die anderen beiden Teilnehmer haben abgesagt und so können wir die Tour doch machen und haben zwei Guides für uns alleine.

Die beiden sind sehr nett und lassen sich ganz viel Zeit, um all unsere Fragen zu beantworten.

Bei einer Zeremonie, die alle 3 Jahre stattfindet, wird ein Boot gebaut, etwa 3 Meter lang. Dieses wird durch die Straßen der Stadt getragen und sammelt alle bösen Geistern und Krankheiten ein. Danach wird es zu Wasser gelassen und angezündet. Auf dem Relief sind viele Symbole versteckt: das Auge schaut nach vorne und hält Ausschau nach Feinden. Würde es nach oben schauen, würde es nach dem Wetter schauen. Nach unten um nach Fischen zu sehen. Die chinesischen Sternzeichen sind auch abgebildet und natürlich ein Drache. Der kleine Aal hat der Legende nach ein Boot vor dem Untergang beschützt indem er mit seinem Körper ein Leck gestopft hat. Es gab noch mehr, ich habe mir aber nicht alles gemerkt…

Den Löwen mit Schwert im Maul sieht man an vielen Eingängen. Zeigt das Schwert von links nach rechts, soll es  böse Geister und Zombies (chinesische Zombies können nur geradeaus laufen und hüpfen statt gehen) abwehren. Von rechts nach links bringt das Schwert Glück und zwei gekreuzte Schwerter im Maul des Löwen warnen vor mächtigen Kämpfern die im Haus leben und mit denen sich niemand anlegen möchte

Hinter einem Tempel versteckt ist die letzte originale Mauer einer Burg der holländischen Besatzer. Der Mörtel wurde aus Muscheln, Reis, Zucker und Sand gemacht.

Jill gibt uns noch einen Tipp für ein Restaurant und da sie noch nicht gegessen hat, begleitet sie uns. Sie ist auch Lehrerin und so gibt es natürlich (neben der Geschichte und den Bräuchen Taiwans) genug Gesprächsstoff.

Anschließend schlendern wir noch ein bisschen durch die Straßen.


Am nächsten Morgen wollen wir den Konfuziustempel besichtigen und Jill hat sich spontan bereit erklärt eine kurze Führung mit uns zu machen, da sie das Thema eh für ein Sommerprogramm in ihrer Schule vorbereiten muss.

Also treffen wir uns um 10 Uhr vor dem Tempel und bekommen eine sehr ausführliche Einführung in den Konfuzianismus.

Im Anschluss hüpfen wir in einen Zug nach Süden, heute noch wollen wir auf eine Insel übersetzen und, wenn wir Glück haben, sehen wir beim Schnorcheln Schildkröten.